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Sportbericht 2018 AMC St.Vith (Generalversammlung 06.02.2019)

Der AMC St.Vith freut sich, dass auch 2018 so viele Fahrer die Farben des Clubs erfolgreich international, national und regional vertreten haben. Es gab viel Grund zur Freude mit Siegen und Titeln. Die erfolgreichsten Fahrer waren Thierry Neuville als Rallye-Vize-Weltmeister, Martin Bach als Landesmeister im Bergrennsport, Tom Kohnen als Landesmeister im Motorradrennsport und Dany Born als überregionaler Meister im Autocross bzw. Kartcross. Alle vier wurden für die Sportlerehrung der Stadt St.Vith nominiert, Thierry Neuville, Martin Bach und Tom Kohnen außerdem für die Sportlehrehrung der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Aber auch ansonsten konnte sich so mancher Fahrer oder so manches Team in Szene setzen. Allerdings gab es auch ein paar dramatische Szenen.  Und die zeigen uns, dass Motorsport nicht ganz ungefährlich ist. 

Rallye-WM
Obligatorisch beginnen wir mit Thierry Neuville, der bekanntlich aus dem AMC St.Vith hervorgegangen ist. In seinem mittlerweile elften Rallyejahr schaffte der heute 30-Jährige auch 2018 trotz dreier WRC-Siege den angestrebten Rallye-WM-Titel nicht, wurde aber zum vierten Mal Vize-Champion.  Erwähnenswert ist auch das siegreiche Gastspiel im Hyundai R5 in Ypern. Bei den RACB Awards in Brüssel wurde Thierry Neuville zum fünften Mal als Driver of the year gekürt, erstmals gemeinsam mit Copilot Nicolas Gilsoul. Für die Sportlerehrung der DG am 22. Februar im Triangel in St.Vith ist Thierry Neuville von der Fachjury auf einen der ersten drei Plätze in der Kategorie „Männer national-international“ nominiert worden. Abwarten, wie das Endergebnis aussehen wird.  Für Belgiens besten Rallyefahrer steht 2019 ein neuer Anlauf auf den WM-Titel im Hyundai WRC  an. Seine neue Saison hat schon begonnen mit dem zweiten Platz bei der Rallye Monte Carlo sowie und einer starken, aber vorzeitig beendeten Vorstellung im Opel Corsa bei den Legend Boucles in Bastogne.   Wie immer wird er bei den Asphalt-Läufen der WM von seinem Eisspion Bruno Thiry aus Lommersweiler  unterstützt. Und neuerdings fungiert der Wahlmonegasse Thierry Neuville auch als Geschäftsmann: Er hat 2018 eine Werkshalle in seiner Heimat St.Vith errichtet, wo die Firma LifeLive seines Bruders Yannick Renn- und Rallyefahrzeuge baut, so insbesondere den neuen Neuville-CrossCar TN5. 

National-international: Bergrennen
Alte Liebe rostet nicht: Martin Bach aus Schönberg, der nach 15 Jahren Rennpause 2016 ein sensationelles Comeback in der Landesmeisterschaft der Bergrennen feierte, schaffte nach 2017 in der Saison 2018 seinen zweiten nationalen Titel in Folge. Der 54-Jährige bändigte erneut seinen  knapp 600 PS starken Allrad-Mitsubishi-Bergmonster. Bei der Sportlerehrung der Stadt St.Vith wurde Martin Bach außerdem als Sportler des Jahres 2018 gefeiert und erhielt bei der Preisverteilung des RACB in Brüssel einen Award. Und wer meint, die Zeit für die Motorsportrente sei für ihn gekommen, der irrt sich: 2019 lautet seine Mission erneut: Titelverteidigung.

Andy und Werner Heindrichs aus Burg-Reuland hatten 2018 im Opel Corsa ein aus technischer Sicht schwieriges Jahr: verspäteter Saisonstart, da Auto nicht fertig, dann der eine oder andere Klassensieg, aber schließlich Motorschaden und vorzeitiges Aus in der Meisterschaft des deutschen Bergcups. Für 2019 soll ein neues Triebwerk her. 

National-international: Motorrad
Ostbelgien und damit der AMC St.Vith hat wieder einen Star im Motorradrennsport. Neuzugang Tom Kohnen aus Hohenbusch bei Grüfflingen war die große Entdeckung der Saison 2018: Er holte sich auf seiner Yamaha R6 den Landesmeistertitel in der Kategorie Supersport-Junioren, gewann den Belgien-Niederlande-Cup in der Klasse Supersport und sicherte sich außerdem den Sieg in der Klasse Inter 600 beim internationalen Sechs-Stunden-Motorradrennen in Spa-Francorchamps. Tom Kohnen möchte 2019 die Internationale Deutsche Meisterschaft in Angriff nehmen.

Ansonsten war es in Motorradsportszene 2018 eher ruhig, abgesehen von dem oder anderen Start im Breitensport, sprich beim Langstreckencup am Nürburgring. Überschattet wurde die Saison leider durch einen tödlichen Verkehrsunfall: Francis Löfgen, ein begeisteter Motorradrennfahrer aus Amel, und seine Beifahrerin kamen bei der Heimfahrt vomMotorradrennen in Chimay ums Leben. 

 

 

Rallye national-international
Zwei Stammteams traten in der Landesmeisterschaft an: Hermann-Maraite aus Nidrum im Fiat Punto S1600 und Brüls-Hepp aus Weywertz und Bütgenbach im Peugeot 208 R2. 

Stephan Hermann und Achim Maraite waren bei ihren Einsätzen wie immer rasant unterwegs und wurden dafür mit dem nationalen Titel in der Klasse RC3 belohnt. Damit endet auch die Ära dieses Dreamteams, denn Copilot Achim Maraite hört 2019 auf und wird durch Jean-Marc Bodarwé ersetzt. Mehr dazu bei der Teamvorstellung am Samstag in Nidrum.

Tobias Brüls und Armani Hepp erlebten dank professioneller Rahmenbedingungen 2018 einen wahren Aufschwung und mischten in der Pirelli-Junior-Wertung kräftig mit. Höhepunkt war der Klassensieg beim Heimspiel, der East Belgian Rally. Am Ende sprang ein dritter Platz in der Meisterschaft heraus. Aber schon jetzt steht fest: Beide haben Rallyegeschichte geschrieben: Ihr  Peugeot des französischen Chazel-Teams wurde bei der Rallye du Condroz über Nacht aus dem Fahrerlager geklaut. Dank eines Kraftaktes traten sie doch noch mit einem eilends aus Deutschland angelieferten Ersatzauto an. Leider parkte Tobias das Auto am zweiten Rallyetag wegen unglücklicher Umstände gegen eine Fassade, wobei in der Wohnung gar der Heizkörper aus der Wand gerissen wurde: Es war ausgerechnet das Haus der Bürgermeisterin. In der Saison 2019 soll es einen neuen  Anlauf auf den Titel geben.

Kevin und Marco Hommes aus Montenau hatten bei ihrem Saisonauftakt bei der Spa Rally mit vielen technischen Rückschlägen an ihrem BMW M3 zu kämpfen.  Ihren alljährlichen Saisonhöhepunkt bestritten beide beim Heimspiel der East Belgian Rally, wo sie sich einen Ford Fiesta R5 des Rennstalls Chazel aus Frankreich leisteten: Sie wurden zwar durch verschiedene technische Probleme eingebremst, landeten aber auf Rang 16.

Bei der Preisverteilung des RACB im Dezember in Brüssel wurden nicht nur Thierry Neuville, Martin Bach, Stephan Hermann und Achim Maraite ausgezeichnet. Es gab auch Trophäen für mehrere Teilnehmer des RACB-Rallyekriteriums: Copilot Guy Thiry, der immer noch sehr fleißig unterwegs ist, sowie die Teams Günther Lenges-Johann Kirens und Jessica Dederichs-Yannick Kalbusch, die allesamt ihre Klasse gewannen. Guy Thiry platzierte sich bei der Sezoens Rally und der East Belgian Rally, für die anderen genügte laut Reglement eine einzige Platzierung bei der East Belgian Rally.

Höhen und Tiefen liegen im Motorsport eng beieinander. Ein paar Beispiele. Bei der East Belgian Rally mussten Stephan Hermann und Achim Maraite ihren Punto schon kurz nach dem Start der WP 1 in der Nähe des Hauses von Papa Neuville in Medendorf mit einem Antriebsschaden abstellen. Etwas unsanfter verlief der Ausritt von Michael Küches und Frederic Adams im Opel Ascona 400 auf der WP St.Vith bei der East Belgian Rallye in der Hasselsbach bei Maspelt. Ansonsten sind beide auf dem besten Weg, dem legendären Auto, mit dem Rainer Hermann und Gabriel Hüweler  während vielen Jahren in der Vergangenheit im In- und Ausland glänzten, in der Historik-Klasse auf den Rallyepisten zu neuem Ruhm zu verhelfen.  Nach einer ersten vielversprechenden Saison 2018 mit u.a. Abstechern nach Trois-Ponts, Köln-Ahrweiler, San Marino oder Bellevaux wollen sie 2019 voll angreifen.

Rallye regional-East Belgian Rally 2018

Die meisten Rallyefahrer des AMC St.Vith waren auch 2018 auf Provinzebene im Einsatz, in Trois-Ponts, Jalhay und Bellevaux, sowie zum Teil auch in der Rallyemeisterschaft der Wallonie und nicht zuletzt beim RACB-Kriterium der East Belgian Rally. Doch im Vergleich zu 2017 verlief die Saison umständehalber etwas bescheidener. Für alle Einzelergebnisse reicht die Zeit nicht, wir erinnern hier an einige Höhepunkte.

Vor allem zuhause bei der East Belgian Rally gab es einiges zu feiern. Die beiden Altmeister Reiner Feltes und Roland Zinnen gewannen im Ford Escort das RACB-Kriterium. Es war der größte Erfolg ihrer bisherigen Karriere. Und einige Wochen später standen beide mit dem Gewinn der Historik-Wertung bei der Rallye des Crêtes in Bellevaux wieder ganz oben auf dem Podium. Bei der East Belgian Rallye zählten des Weiteren Günther Lenges-Johann Kirens und Sascha Hilgers-Sascha Willems, beide im Renault Clio, auf den Rängen drei und vier zu den erfolgreichsten Teilnehmern des AMC St.Vith im Kriterium. Weiterhin platzierten sich hier Copilotin Céline Lecoq, Yannick-Wilmes-Dominik Peters, Copilot Guy Thiry, Michel Jacobs-Marco Cremer sowie bei ihrem Rallye-Einstand Jessica Dederichs mit Beifahrer Yannick Kalbusch. Nicht nur mit Jessica Dederichs im Renault Twingo gab es 2018 frisches Blut  im Rallyesport, sondern auch mit Mario Bohr und Mathy Frauenkron, deren Premiere in St.Vith aber durch einen Kardanschaden gestoppt wurde. Beim Heimspiel sahen aber auch Dany Born-Jana Wiesemes, Jerôme Heinen-Patrick Schöpges  sowie Kevin Dederichs-Philipp Pint wegen technischer Probleme das Ziel ist.  An ihr Aha-Erlebnis auf WP 1 in Honsfeld werden sich Dany Born und Jana Wiesemes wohl noch lange erinnern.

 

 

 

Natürlich vergessen wir auch unsere Slowly Sideways bei der East Belgian Rally nicht: Rainer Hilgers-Rainer Jenniges im Renault 5, Helmut Krings-Daniel Schröder im Toyota Corolla, Mike und Berthold Plumacher im Toyota Starlet und Björn Arens-Michael Jenniges im Porsche 944.

In der Provinz- und der Walloniemeisterschaft ging es, wie gesagt, ruhiger zu. Das zeigte sich auch bei der Preisverteilung des Lütticher Verbandes CSAPL. Dort stand mit unserem Eupener Freund Michel Jacobs nur ein einziger Fahrer des AMC St.Vith auf der Bühne. Im vergangenen Jahr hatte unser Club dort noch regelrecht abgesahnt. Michel Jacobs belegte übrigens mit seinem Beifahrer Marco Cremer aus Weisten den zweiten Gesamtplatz in der Klasse 2-5 der Rallyemeisterschaft der Provinz Lüttich.

Schade auch, dass die Bilanz 2018 auf Provinzebene durch mehrere schwere Unfälle beeinträchtigt wurde. So zerlegten die Fast-Provinzmeister  von 2017 Yannick Kalbusch-Sascha Willems ihren Ford Fiesta bei der Rallye in Hannut, womit ihre Saison 2018 frühzeitig beendet war. Schlimmer erwischte es Kevin Dederichs und Philip Pint  bei der Rallye in Bellevaux, wo ihr Suzuki Swift in der allerletzten WP gegen einen Baum prallte. Zum Glück heißt es auch hier: Ende gut, alles gut. Kevins Handverletzung war nicht so gravierend. Doch Philip war längere Zeit im Krankenhaus, ist aber wieder auf den Beinen. Darüber freuen wir uns natürlich sehr.

Ein Highlight der Provinz-Saison hätte ich fast vergessen: Unser Sekretär und Rallye-Koordinator Danny Müller feierte bei der Rallye in Bellevaux sein Comeback als Fahrer und holte sich mit Copilot Thomas Velz, der sein Debüt im Motorsport feierte, im Toyota Yaris den dritten Platz in ihrer Leistungsklasse. 

Rundstrecke
Auf der Rundstrecke vertrat auch 2018 Olivier Muytjens aus Lichtenbusch die Farben des AMC St.Vith. Sein Rennstall nennt sich Pitlane-AMC St.Vith und tritt vor allem am Nürburgring an. Bei der VLN-Langstreckenmeisterschaft auf der Nordschleife belegten er und seine Teamkollegen im Toyota GT86 den zweiten Gesamtplatz in ihrer Klasse. 

Motocross
Quadfahrer Robin Grieven aus Meyerode ist seit Jahren sehr erfolgreich in Deutschland unterwegs und brachte es dort schon mehrfach zu Meiterehren. Doch 2018  verlief schwierig. Robin holte den einen oder anderen Einzelerfolg, startete auch bei einem Gastspiel der AMPL in Dürler, wo er die Tageswertung gewann, doch weder im Hessencup noch im NRW-Cup sprang der angestrebte  Titel heraus

In der AMPL-Motocrossmeisterschaft waren auch 2018 Jimmy Piront aus Recht und Noah Scholzen aus Iveldingen wieder sehr oft im Sattel. Jimmy Piront wurde 17. in der Gesamtklassierung der Klasse Inter MX2. Auch war er bei Gastrennen in  Deutschland, Flandern, Luxemburg und Frankreich am Start. Noah Scholzen landete auf dem 16. Gesamtrang bei den Espoirs.

Autocross
Der Autocross mit der Südwestdeutschen Meisterschaft wird so langsam, aber sicher zur Paradedisziplin für viele AMC-Fahrer, vor allem in der Kartcross-Klasse. Dany Born feierte bereits seinen dritten Titel nach 2015 und 2016, Vizemeister wurde sein Clubkamerad Jan Keller. Ex-Meister Michael Maraite hatte die Ehre, den neuen Neuville-CrossCar im Rennmodus zu testen und beendete das Championat als Vierter. Vereinzelt gingen vom AMC St.Vith in der Kartcross-Klasse auch Kevin Dederichs und Guido Eichten an den Start. Bestes Ergebnis bei den Tourenwagen war für Karl-Heinz Dahm der dritte Gesamtrang bei den Serienfahrzeugen über 1,6 Liter. Dany Born nahm zudem am Kartcross-Rennen beim Autocross-EM-Lauf in Maggiora teil. Jan Keller startete den Autocross-Drei-Nationen Cup sogleich mit mehreren Siegen, doch der Kampf um den Titel wurde ihm verwehrt, da er nach Protesten der Konkurrenz in der Schlussphase wegen Probleme mit der Homologation nicht mehr zu den Rennen zugelassen wurde. Unsere Ladys Jessica Dederichs und Irene Scheuren waren ebenfalls vereinzelt aktiv.

 

(Herbert Simon)