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Sportbericht 2019 AMC St.Vith

Auch 2019 vertraten wieder viele Fahrer die Farben des AMC St.Vith. Es gab jede Menge Siege, Titel und Podiumsplätze zu feiern. Nachstehend unser Saisonrückblick.

1) Rallye-WM

Hyundai-Werksfahrer Thierry Neuville ist vor mehr als zehn Jahren aus dem AMC St.Vith hervorgegangen. Er zählt längst zu den weltbesten Rallyefahrern. In der vergangenen Saison sprang zum fünften Mal der Vize-WM-Titel heraus. Aber Thierry hat nach dem legendären Sieg kürzlich bei der Rallye Monte Carlo geschworen: „Wir holen den Titel.“ Dabei musste er ohne seinen erkrankten Asphalt-Eisspion Bruno Thiry auskommen. Der RACB ehrte ihn im Dezember 2019 schon zum sechsten Mal als Driver of the year. Auch in Belgien war der Wahlmonegasse aktiv: Er war bei den Legend Boucles am Start, er testete seinen CrossCar-Eigenbau in Crombach, er gewann die Ypres Masters, er gewann die Rallye Crêtes in Bellevaux, er fuhr gemeinsam mit seinem Team LifeLive in Maasmechelen einen Lauf zur nationalen Rallycross-Meisterschaft und er feierte, gemeinsam mit Bruder Yannick, das Jubiläum der East Belgian Rally mit der Teilnahme am Shakedown in Deidenberg im Opel Corsa und im Citroën DS3 WRC. Nicht zu vergessen sind der Sieg beim ersten Tourenwagenrennen seiner Karriere anlässlich der TCR Germany am Nürburgring sowie die Teilnahme an der Rally Legend in San Marino und der Rally Show in Monza. Noch am vergangenen Sonntag testete er seinen weiterentwickelten TN5 in Mettet. Und Hubschrauber ist er auch noch geflogen. Da kann man nur staunen, was der mit 31 Jahren so alles auf die Reihe bringt.

2) Bergrennen

Martin Bach aus Schönberg bändigte auch 2019 wieder sein wunderschönes gelbes Bergmonster in den Farben des AMC St.Vith und wurde zum dritten Mal in Folge Landesmeister in Bergrennen. Dafür gab es auch eine Trophäe vom RACB. Mit 55 Jahren will er jetzt aber seine Karriere ausklingen lassen.
Das Team Andy und Werner Heindrichs aus Burg-Reuland, das ebenfalls noch mit einem Fuß im AMC St.Vith ist, war in Deutschland fleißig unterwegs und wurde im Opel Wiebe Corsa 16V RR insgesamt 16. im Bergcup und zweiter in der Klasse. Beide wollen 2020 wieder mit einem rundum erneuerten Auto angreifen.

3) Rallye national-international

Zwei bis drei Stammteams traten auch 2019 in der Rallye-Landesmeisterschaft BRC an. Es war für sie alle eine sehr bewegte Zeit.
Mit einem wilden Abflug bei der Rally Haspengouw begann für Tobias Brüls im Peugeot 208 R2 die Saison, nur Ott Tänak macht das noch besser. Es folgte ein Wechsel des Rennstalls und des Beifahrers: Daniel Arens statt Armani Hepp. Aber zum Schluss sprang ein ausgezeichneter dritter Platz in der Juniorwertung heraus, einschließlich des Klassensiegs bei der East Belgian Rally. Das wurde ebenfalls vom RACB in Brüssel belohnt. Tobias plant 2020 den Aufstieg in die R5-Klasse.

Auch bei Stephan Hermann gab es einen Beifahrerwechsel: Aurélie Tychon, die übrigens auch Tisch und Bett mit ihm teilt, statt Jean-Marc Bodarwé. Der meist zuverlässige Fiat Punto S1600 hatte leider einige Macken, so etwa die defekte Lichtmaschine oder die Radbolzen, die einfach so abbrachen. Es war ein Jahr mit Höhen und Tiefen. Aber wenn es lief, dann lief es auch richtig, so in Jalhay und Bellevaux. Auf das Heimspiel bei der East Belgian Rally musste das Team nach vorangegangenem Unfall leider verzichten.
Kevin und Marco Hommes ließ ihr BMW M3 mehrmals im Stich. Bei der East Belgian Rally leisteten sie sich ihren jährlichen Spaß in einem R5-Auto, einen VW Polo von BMA, und wurden Elfte.
Ein schönes Pensum legten Michael Küches-Frederic Adams im Opel Ascona 400 hin, mit einem bunt gemischten Programm: die EBR, die eine oder andere Provinzrallye, Luxemburg, Hunsrück, Eifel-Rallye, Oberehe oder San Marino. Ausgerechnet beim Heimspiel in Ostbelgien war früh Feierabend, zumindest auf der Strecke, nicht aber danach in der Kneipe beim Frustsaufen.

4) Rallye regional

Die Teilnahme an der Rallye-Provinzmeisterschaft, wo der AMC St.Vith in der Vergangenheit regelmäßig Meister stellte, geht rapide zurück. Wir konnten diesmal sogar ganz auf die Fahrt zur Preisverteilung verzichten, da niemand in der Gesamtwertung klassiert war. Manche Fahrer bevorzugen mittlerweile Autocross und Rallycross. Bei der Jahreshauptversammlung der Provinz Lüttich waren sich die hohen Herren der CSAPL einig: Alle Läufe sind sehr populär mit jeweils zwischen 100 und 150 Teams, aber immer weniger Konkurrenten fahren noch um die Meisterschaft.
Trotzdem war der AMC St.Vith bei einigen Läufen sehr gut vertreten, vor vor allem in Trois-Ponts, Jalhay und Bellevaux. Am fleißigsten waren Michel Jacobs-Marco Cremer, gefolgt von unserem Senior Guy Thiry und den Hilgers-Brothers.
Bei der EBR zuhause waren sie dann alle dabei., unsere Jungs Am besten im Kriterium schnitten Dany Born-Jana Wiesemes im Renault Twingo auf dem dritten Podiumsplatz ab. Große Pechvögel waren Sascha Hilgers-Sascha Willems, die auf dem Weg zum zweiten Platz in der letzten WP mit einem Kardanschaden ausfielen.
Erwähnenswert sind sicherlich auch die Top-Platzierungen von Stephan Hermann und Yannick Neuville in Bellevaux, ebenso der beiden Altmeister Reiner Feltes-Roland Zinnen, die bei den Crêtes im Ford Escort die Historik-Klasse gewannen.
Wenn auch die Zahl der Rallyepiloten etwas zurückgeht, so sollten wir nicht verzagen. Beim RACB-Nachwuchschallenge brachten es drei junge Eifeler bei 494 Bewerbern ins Finale der Top 12, nämlich Armani Hepp aus Bütgenbach, Wouter David aus Amelscheid und Nicola Peiffer aus Setz. Letzterer schaffte es sogar in die Top 5, obwohl er nie zuvor in einem Rallyeauto gesessen hatte. Und auch wenn er nach dem Finale in Spa-Francorchamps nicht der neue RACB-Förderpilot geworden ist, so will er 2020 ins Rallyegeschäft einsteigen. Bei den RACB Awards in Brüssel hatte er schon einen großen Auftritt vor 1800 Zuschauern, unter ihnen Jacky Ickx. Von einem ganz anderen Kaliber ist Oswald Backes aus Born. Nach dem Motto „Alte Liebe rostet nicht“ feierte der 65-jährige Copilot, dessen Höhepunkt damals ein 15. Platz bei der Rallye Monte Carlo war, jetzt nach 25 Jahren Comeback bei den Legend Boucles in Bastogne.

5) Autocross

Der Autocross wird die Paradedisziplin des AMC St.Vith. Ungekrönter König ist Dany Born, Vertragsfahrer bei Peters Autosport, mit seinem vierten Titel in der Kategorie Kartcross 600 der Südwestdeutschen Autocross-Meisterschaft. Michael Maraite, Vertragsfahrer im Neuville-TN5 von LifeLive, wurde bei seiner Premiere in der neuen erstklassigen Cross Car-Landesmeisterschaft des RACB auf Anhieb Gesamtdritter. Weitere Kartcross-Stammfahrer waren Jan Keller, Karl-Heinz Dahm, Guido Eichten, Tom Duckers oder Kevin Dederichs: Einige von ihnen tanzten auf drei, ja vier Hochzeiten: Südwestdeutsche Autocross-Meisterschaft, Drei-Nationen-Cup, belgische Meisterschaft oder europäischer Kartcross-Cup in Maggiora in Italien.
In der Saison 2020 geht es auf diesem hohen Niveau munter weiter. Neu im Programm ist zudem die neue FIACrossCar-Europameisterschaft. Zuwachs erhält der AMC St.Vith 2020 auch durch Tom Heindrichs, den talentierten Halbbruder von Thierry Neuville: Er feierte 2019 mit 15 Jahren seine Premiere vor großer Kulisse im Rahmenprogramm der Rallycross-WM in Spa-Francorchamps und wurde, trotz Verletzungspause, Gesamtvierter in der ersten Saison der Junior-Cross-Car-Meisterschaft in Belgien. Aus Burg-Reuland empfangen wir Gregor Schütz, aus Luxemburg den deutschen Ex-Crosskart-Champion Dylan Donat.

 

 

6) Motorrad-Motocross

Im Motorradrennsport setzte Tom Kohnen aus Grüfflingen 2019 seine internationale Karriere mit seiner Yamaha R6 in der Klasse Superstock 600 der Internationalen Deutschen Meisterschaft (IDM) fort. Es war eine Saison mit Höhen und Tiefen, die er auf dem sechsten Gesamtrang beendete. Beim 6h-Rennen in Spa-Francorchamps gewann er trotz eines Sturzes die Klasse Inter 600.
Das war übrigens auch der Fall für Jerome Feyen aus Möderscheid, der seit 2019 das neue Lux Moto Racing-Team bildet gemeinsam mit Kevin Kaut aus St.Vith und Stig Dupuis aus Bütgenbach. Sie gewannen in Spa jeweils auf einer Yamaha R6 die Junior-Klasse 600. Das war aber noch nicht alles: Das Trio Feyen-Kaut-Dupuis wurde auf Anhieb belgischer Langstreckenmeister der Klasse 600 und gewann den deutschen Langstreckenpokal am Nürburgring in der Klasse 2.
Eine feste Größe in der Motocross-Meisterschaft AMPL Jimmy Piront aus Recht. Auch 2019 ergänzte er das Programm durch Rennen im Ausland. Das ergibt satte 16 Einsätze, trotz einer Zwangspause von zweieinhalb Monaten wegen einer gebrochenen Hand nach einem Trainingsunfall, wodurch er ausgerechnet sein Heimrennen in Recht verpasste. Deswegen wurde er auch nur Siebter in der Gesamtwertung der Klasse Inter MX2. Sein Programm 2020 ist sehr ehrgeizig: Europameisterschaft und ADAC in Deutschland. Die Karriere unseres Juniors Noah Scholzen aus Iveldingen läuft zur Zeit auf Sparflamme, da er andere Prioritäten in seinem jungen Leben setzen will. Er möchte nur noch zum Spaß fahren. Noah nahm 2019 aber noch an einigen Rennen bei den Junioren und Senioren teil.
Volles Programm dagegen für Quadcross-Fahrer Robin Grieven aus Meyerode: Er wurde auf seiner Eigenbau-Yamaha zum dritten Mal Meister im Nordrhein-Westfalen Cup, mit sieben Siegen. In der AMPL-Meisterschaft ging der 22-Jährige bei sechs von 22 Rennen an den Start und gewann in Dürler. Weitere Einsätze waren der Hessen-Cup und ein Acht-Stunden-Rennen in Bastogne.
Andreas Clohse aus Bleialf war mit dem Schweizer Marius Strauss in zwei Motocross-Seitenwagenserien unterwegs: In der deutschen Meisterschaft landeten sie auf Rang 21, und in der IMBA, einer Internationalen Meisterschaft für Amateure, erzielten sie einige Topresultate.

7) Rundstrecke

Pitlane-AMC St.Vith, so nennt sich der Rennstall von Olivier Muytjens aus Lichtenbusch, mit 38 Jahren ein alter Hase im Geschäft. Er und seine Teamkollegen beendeten die Langstreckenmeisterschaft VLN am Nürburgring im Toyota GT86 auf Platz zwei in ihrer Klasse. Olivier Muytjens wurde außerdem in Spanien als der international zweitbeste Privatfahrer von Toyota Motorsport gefeiert, hinter dem deutschen Rallyestar Hermann Gassner jr.. Als Belohnung gab es 15.000 Euro und eine Testfahrt im neuen Toyota Supra GT4 auf der Rennstrecke in Jarama. Sein Traum, die 24h Nürburgring mit dem viermaligen Sieger Marc Duez zu bestreiten, ging nicht in Erfüllung, da der Deutsche Motorsportbund keinerlei Ausnahme zuließ, auch nicht bei der Rennsportlegende Marc Duez.
Olivier Muytjens hat seine Karriere damals im Kartsport begonnen. Mit Anthony Bongartz aus Mirfeld haben wir übrigens einen Newcomer in dieser Disziplin: Er wurde Zweiter bei einem Talentwettbewerb des Kartingclubs Francorchamps. Willkomen im Club.